10. Januar 2014
Erklärung Limburger Katholiken(1)
Wir wollen unseren Bischof zurück!
Seit zweieinhalb Monaten weilt der Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst, außerhalb seines Bistums – vertrieben durch eine Medienkampagne, wie sie die katholische Kirche in Nachkriegsdeutschland noch nicht sah. Bis heute haben sich aus den Reihen der Geistlichkeit nur wenige Stimmen furchtlos mit ihm solidarisiert und die unsäglichen Anwürfe zurückgewiesen. Kardinal Meisner klagte in diesem Zusammenhang über seine Bischofskollegen und deren kümmerliche „Kollegialität“. Ein altes Lied, leider. „Mir klingen immer die Worte der Bibel (2) wie der Kirchenväter im Ohr, die die Hirten mit großer Schärfe verurteilen, die wie stumme Hunde sind und, um Konflikte zu vermeiden, das Gift sich ausbreiten lassen. Ruhe ist nicht erste Bürgerpflicht und ein Bischof, dem es nur darauf ankäme, keinen Ärger zu haben und möglichst alle Konflikte zu übertünchen, ist für mich eine abschreckende Vision.“ (3) Man muss hinzufügen: jene Gläubigen ebenfalls, die nur den Kopf in den Sand stecken und so tun, als sei die Vertreibung des Limburger Bischofs kein Anlass zum Protest. Deshalb wenden wir uns mit dieser Erklärung an alle Katholiken:
Verteidigt Euern Bischof und die Kirche!
Drei Gründe: 1.) Es ist jetzt hoch an der Zeit, dass wir Gläubigen uns selbst für Bischof und Kirche einsetzen: Gerade wir Laien sind gefordert, weil andere schweigen. 2.) Wir müssen es ohnehin in diesen Zeiten des Glaubensschwunds lernen, selbstbewusst und mündig Flagge zu zeigen. 3.) Es gilt, FÜR BISCHOF UND KIRCHE einzutreten, denn im aktuellen Streit geht es keineswegs nur um unseren Bischof.
Es geht im Gegenteil um all jenes, wofür Bischof Franz-Peter – wie jeder andere Bischof – steht: um die UNA SANCTA CATHOLICA, um die heilige Kirche, die uns Sünder annimmt, wie Gott selbst uns annimmt. Mit Benedikt XVI. wissen wir, dass es keine neue ‚Konzilskirche’ geben kann, die manche jetzt irrigerweise von Papst Franziskus erhoffen; trotz aller notwendigen Reformen bleibt sie dieselbe: Gestern – heute – morgen! Wie könnten die großen Glaubenswahrheiten von gestern, die unsre Eltern und Großeltern trugen, morgen als falsch gelten? Wie könnten die Lehren des Konzils über die Kirche mit neuen Argumenten etwas anderes entfalten, als das, was schon bei den Aposteln galt? Diese Kontinuität im Wandel zu erklären und in ihren Bistümern zu verbreiten ist die Aufgabe der Bischöfe. Bereits ein kurzer Blick auf die Geschichte zeigt, wie schwierig das „in dieser Welt“ mitunter war. Die Bestrebungen der Mächtigen nämlich liefen immer wieder darauf hinaus, die Kirche ihren weltlichen Interessen gefügig zu machen, von den kaiserlichen Verfolgern der Kirche in den ersten Jahrhunderten bis zu ihrem großen Schutzherren Konstantin, vom Investiturstreit im Mittelalter bis zur chinesischen Kirchenpolitik der Gegenwart. Schon die Propheten des Alten Testaments standen in oftmals harter Opposition zum Zeitgeist, denken wir nur an den großen Propheten Elias. Immer wieder will aber auch das Volk Gottes sein wie die anderen Völker, immer wieder erscheinen ihm die Gebote Gottes zu hart („Barmherzigkeit!“), wünscht es sich zurück an die ‚Fleischtöpfe Ägyptens’. Und immer wieder lenken falsche Propheten auf Abwege, wie Arius im 4. Jahrhundert, der dreiviertel der Christenheit unter dem Einfluss der griechischen Philosophie (dem Zeitgeist seines Jahrhunderts) überzeugte, Jesus sei nicht Gottes Sohn, sondern ein ganz besonderer Mensch gewesen (was der Islam genauso sieht). Welche Kämpfe brauchte es, bis die arianische Irrlehre schließlich überwunden war. Athanasius (4), der große Vorkämpfer der Kirche gegen die Arianer, wurde mehrfach ins Exil vertrieben.
(1) Una Sancta Catholica – LAIEN FÜR BISCHOF UND KIRCHE VON LIMBURG (2) Zum Beispiel: Jes 56,10 (3) J. Kardinal Ratzinger, Salz der Erde, München 1996, S.67 (4) „Athanasius“ hieß bezeichnenderweise auch die Kampfschrift, mit der Joseph Görres 1838 erstmals die deutschen Katholiken zu massenhaftem Protest bewegte, nachdem der Kölner Erzbischof von Droste zu Vischering 1837 wegen seiner Haltung im Mischehenstreit verhaftet worden war. Die 150 Seiten starke Streitschrift kritisierte scharf die Vorgehensweise der preußischen Regierung in Köln und bewirkte einen Wendepunkt in den Beziehungen der katholischen Laien zu ihrer Kirche und zum Staat. In dieser Schrift wandte sich Görres gegen fürstliche Allmachtsvorstellungen, gegen Willkür und Bürokratie und setzte sich für die Freiheit der Kirche ein. Sie gilt als die Gründungsurkunde des starken politischen Katholizismus in Deutschland.
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Die Geschichte wiederholt sich eben doch und es gibt nichts Neues unter der Sonne! Es ist sehr hilfreich, solche Beispiele der Kirchengeschichte zu kennen, um in den Feuerproben unserer Zeit Kurs halten zu können. Auch hierin müssen wir Laien uns mit Interesse und nach unseren Möglichkeiten unbedingt weiterbilden! Betrachten Sie deshalb Hinweise auf die Kirchengeschichte niemals als überflüssig… Die Kirche darf dem relativistischen Zeitgeist nicht unterworfen werden, den heute die eher ‚staatstragenden’ Forderungen mancher Polit-Kirchenfunktionäre des ZdK unermüdlich propagieren. Apropos „ZdK, Kirchenkritiker und Relativismus“: Wie eng das bisweilen zusammenspielt, zeigte gerade die berüchtigte Podiumsdiskussion „Aufräumen nach dem Knall“ im Frankfurter Haus am Dom (12.11.2013). Da saß Dr.Stephan Vesper aus Bonn, der Generalsekretär des ZdK, unter den Bischofsgegnern auf dem Podium und beteiligte sich fleissig an der waidmännischen Zerlegung des Delinquenten. Dass Vesper nicht aus dem Bistum Limburg kam, störte niemanden, während es Gesprächsleiter Valentin völlig unmöglich fand, von außerhalb des Bistums einen bekannten (wörtlich: einen „seriösen, satisfaktionsfähigen…“) Unterstützer des Bischofs zum Podiumsgespräch einzuladen. Weshalb auch keiner präsent war (-denn im Bistum Limburg gäbe es keinen ernstzunehmenden Menschen, der für den Bischof einzutreten bereit sei). So Professor Valentins Antwort auf die Frage, warum kein einziger Verteidiger des Bischofs in der Runde saß. Es fiel ihm gar nicht auf, dass er sich mit Vesper gerade selbst ein Bein gestellt hatte. – Relativismus und Zeitgeist, – ein ‚schräges’ Liebesverhältnis, möchte man meinen…
Wenn wir für den Bischof von Limburg einstehen, stellen wir uns vor die Kirche.
Das müssen sich alle klarmachen die meinen, Bischof Tebartz nicht unterstützen zu können wegen des Fehlers, der ihm nach den wochenlangen Dauerbombardements durch Skandalreportagen, die allein ihm galten, beim Smalltalk mit einem „Touristen“ auf Limburgs Domberg unterlief („Lüge“). Der Bischof wusste offenbar nicht, dass dieser Mann so harmlos nicht war, wie er sich gab: Peter Wensierski (5) vom SPIEGEL. Zögerern sei gesagt: Wer keine Fehler macht, der werfe den ersten Stein! Es geht weder um Flugtickets, noch um die Chimäre eines erfundenen ‚Protzbischofs’, es geht um die Bischofs- und Apostelkirche selbst, die niemals eine ‚Kirche von unten’, niemals eine demokratische Abstimmungsvereinigung war. Obwohl die zahlreichen Bischofs-Kritiker seit Monaten hartnäckig bestreiten, „Limburger ‚Progressisten’ wollten einen romtreuen Bischof wegmobben“, wie in einer Zeitung zu lesen war (6), bestätigen viele innerkirchliche Vorgänge genau dies. Sie bestätigen einen finalen Aufstand (Skandalisierung der angeblichen „Protz-Residenz“) als Höhepunkt eines langjährigen Richtungskampfes in Limburg. Selbst Kardinal Lajolo sprach die ‚jahrzehntelange’ Vorgeschichte des Falles ‚Limburg’ an, vermied es aber, konsequent darauf einzugehen.
(5) P. Wensierski, Enthüllungsjournalist, DER SPIEGEL. Dazu Paul Badde am 5.12.2013: „Die Falschaussage war falsch, ohne wenn und aber. Sie war aber auch höchst geschickt und gezielt provoziert. Als Wensierski den Bischof mit seiner Anschuldigung konfrontierte, lag ihm schon eine eindeutige Stellungnahme des Bistums vor, in dem der Sachverhalt klar benannt worden war. Der Bischof hatte Wensierski wissen lassen, dass ein Business-Class-Flug für ihn gebucht (und bezahlt!) worden war, der dann aber von der Fluggesellschaft – ohne Extra-Kosten! – in einen Erste-Klasse-Flug umgewandelt worden war. Wer, frage ich, würde ein solches Angebot bei einem Langstreckenflug aber nicht liebend gern in Anspruch nehmen? Was soll daran verwerflich sein? Wo sind wir denn? In Puristan? In Pharisäistan? – Es ist absurd, daraus ein unanständiges Fehlverhalten abzuleiten. Wensierski ist genau dies aber dennoch gelungen, als er den Bischof mit verdeckter Kamera vor dem Limburger Domportal abfing und überrumpelte und mit der Suggestivfrage „Aber erster Klasse sind sie geflogen!“ zu der ebenso unglücklich-verhaspelten wie unwahren Aussage („Wir sind business-class geflogen“) provozierte, wo Tebartz-van Elst korrekterweise hätte sagen müssen: „Wir haben business-class gebucht und bezahlt, wie ich es Sie doch schon habe wissen lassen“. Vielleicht hätte er dies bei einer korrekten Filmaufnahme auch gesagt. So aber war es vor allem eine Falle. Und der Bischof war hineingetappt. …Er hat den Bischof gelinkt und streift nun fast schon als Ehren-Pastor der kritischen Presse über die Bildschirme, um den Halunken-Bischof zur Strecke zu bringen, im Wettlauf mit der FAZ.“ (nach Ghassan Abid, Südafrika-Portal, 2010sdafrika.wordpress.com) (6) J.Valentin/HAD-Frankfurt im Interview mit C. Cuntz, Mainzer Allgemeinen Zeitung vom 26.11.2013: „Das Bistum würde unregierbar“
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Anders Generalvikar Rösch: Er will nicht einmal etwas von solchem Streit wissen, es gibt ihn nicht – nach seinen Worten. Warum wohl? Wenn der eigentliche Konflikt zur Sprache käme, ginge es nicht mehr um diesen Bischof, dann müssten ganz andere Fragen gestellt werden. „Ausweitung der Konfliktzone“ nannte Christian Geyer / FAZ-Online dieses weitaus gefährlichere Szenario (7) Die Konfliktlinien des nur mühsam verdeckten Streits verlaufen jedoch nicht allein durch unser Bistum, es gibt sie seit langer Zeit im gesamten deutschsprachigen Raum; zahlreich sind die Kampagnen und Initiativen für eine ‚andere’ (vermeintlich bessere) Kirche, ebenso deren (teilweise hauptamtlichen) Unterstützer, – wie jetzt auch in Limburg. Die Internetforen kirchentreuer Nutzer werden nicht müde, darüber aufzuklären, doch die öffentliche Wahrnehmung war – dank der medialen Focussierung – eine ganz andere. Betulich inszenierten allzu viele Medien über Monate allein die Skandalstory um einen pervers gezeichneten Bischof, dem ein innerkirchlicher Aufstand trotzte, – ein Aufstand, der sich „mutig“ gab (Wir da unten, du da oben), der aber bald den Charakter einer gnadenlosen „Hexenjagd“ annahm. Mit verheerender Wirkung für die Strahlkraft der Kirche. Sie wurde so in ihr Gegenteil verkehrt. Wir beklagen heute eine Negativwirkung, die so verhängnisvoll erscheint, wie die Glaubwürdigkeitskrise aufgrund der Missbrauchsfälle. „Die kirchenfeindliche Stimmung in diesem Land ist langsam ekelhaft“ notierte A. von Schönburg bereits im Oktober (8) in Deutschlands größtem Boulevardblatt. Und dies alles ausgerechnet im ‚Jahr des Glaubens’! Viele Gläubige sehen ihre missionarischen Unternehmungen während dieses Jahres, mit denen Menschen zum Glauben und zur Kirche begleitet wurden (es gab sie!), fast zunichte gemacht. ‚Limburg’ führte die Kirche als Projektionsfläche und Sündenbock aller bösen Phantasien der schönen neuen Welt vor. Welch trostlose Botschaft aus unserem Bistum. – Wir sagen: Die Verantwortlichen innerhalb der Kirche sind zur Rechenschaft zu ziehen!
Wer ist dafür verantwortlich?
Zum allerkleinsten Teil der Bischof selbst, ganz überwiegend jedoch eine große Zahl mehr oder weniger entschiedener „Protestkatholiken“ unter Priestern, Hauptamtlichen und Synodalen! Seit Jahren bewirkt deren kirchenkritische Grundhaltung aus der Mitte der kirchlichen Strukturen heraus eine allmähliche, aber stetige Abwendung vom römisch-katholischen Glauben, seinen sakramentalen Riten und seinen klaren Normen.
Schon hören wir wieder den Einwand: „Gibt es nicht!“ oder „Die Kirche ist eben bunt!“. Erinnert sei in diesem Zusammenhang deshalb an die Intervention eines unverdächtigen Kenners der Kirchenszene, an Karl Rahner, der mit aller Deutlichkeit von der Gefahr einer Unterwanderung und Umfunktionierung der Kirche sprach. Heute könne man beobachten, „dass man nicht aus der Kirche auszieht, obwohl man ihr eigenes Selbstverständnis und die überlieferte Substanz ihres Glaubens ablehnt, sondern in ihr bleiben will, um sie zu unterwandern und umzuformen…“ (9) Wenn schon von Skandal geredet werden soll, dann ist dies der größte Skandal. Mit Kirchensteuermitteln von uns Laien werden Kräfte bezahlt, vor denen Karl Rahner schon 10 Jahre nach dem Konzil warnte! Wir sind überzeugt: Genau solchen Betrebungen stand der Bischof im Wege: er wurde zum Stein des Anstoßes (das soll noch ausgeführt werden), der uns aber auf den Eckstein verweist!
Ein weiteres Indiz für den verdeckten Kirchenkampf ist die ungeheure Aggression, mit der Bischof Tebartz-van Elst demontiert und schließlich in die Verbannung gejagt wurde – ein beispielloser Vorgang in der deutschen Kirchengeschichte der letzten 136 Jahre, das heißt seit Bischof Blums böhmischem Exil (10). Das Übermaß der Aggression findet allein im ultimativen Richtungskampf seine plausible Erklärung. Diesen –allerdings höchst alarmierenden- Befund bestätigte obendrein wortwörtlich Stadtdekan Johannes zu Eltz, der Vorkämpfer der Bischofsgegner, als er von einem „Kampf um den Kurs der Kirche in Deutschland“ (11) sprach, in dem Bischof Tebartz von Rom eine bestimmte Rolle zugedacht worden sei. Kann man es noch deutlicher sagen?
(7) FAZ-Online, „Limburger Bischof – Ausweitung der Konfliktzone“, 17.11.2013 (8) „Laßt die Kirche im Dorf“, BILD, 16.10.2013 (9) Rahner K., Opposition in der Kirche. In: Schriften zur Theologie Bd. 12, Einsiedeln 1975, 469-481 (8) „Laßt die Kirche im Dorf“, BILD, 16.10.2013 (9) Rahner K., Opposition in der Kirche. In: Schriften zur Theologie Bd. 12, Einsiedeln 1975, 469-481 (10) Im Kirchenkampf des 19. Jahrhunderts musste der Limburger Bischof nach Böhmen zur Familie Löwenstein fliehen, um einer Inhaftierung durch den preußischen Staat (Folge der ‚Maigesetze’, mit denen äußerster Druck auf die Kirche ausgeübt wurde) zu entgehen. Mehr als der Mainzer Bischof von Ketteler kämpfte Bischof Blum für die Freiheit der Kirche; er erteilte übrigens auch dem ‚aufgeklärten Katholizismus’ (Modernisten) eine klare Absage. (11) zitiert in „Ausweitung der Kampfzone“, C. Geyer/FAZ-Online, 17.11.2013
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Andere wiegeln dagegen ab. Man mag die Motive von Herrn Generalvikar Rösch nachvollziehen können, der –wie erwähnt – in seinem Weihnachtsbrief die Limburger Bischofsgegner pauschal vom antirömischen Vorwurf frei sprach, um die Öffentlichkeit in diesem entscheidenden Punkt zu beschwichtigen. Seine Aufgabe ist es schließlich, zu vermitteln, zu befrieden – und wir erkennen an, dass ihm dies dank seines insgesamt versöhnlichen Auftretens mittlerweile auch in Ansätzen gelungen ist. Doch wer heilen will -was eher die Aufgabe des Papstes selbst ist – darf nicht nur Symptome behandeln oder homöopathische Pillen verteilen, er muss auch schmerzvolle Schnitte vollziehen. Und er muss objektiv, nach allen Seiten hin, den Ursachen der Störung des Organismus auf den Grund gehen, bevor er auf der Grundlage einer sachlichen Diagnose wirkungsvolle Maßnahmen einleiten kann. Alles andere wäre Kurpfuscherei – und deshalb weisen wir mit vollem Nachdruck darauf hin: Es darf in Limburg nicht länger einseitig Schuld zugewiesen und so getan werden, als machte da nur einer Probleme: Bischof Tebartz-van Elst. Diese Taktik stinkt mittlerweile zum Himmel! Richtungskämpfe innerhalb der Kirche müssen sein; das war bei den Aposteln nicht anders. Wenn aber nicht offen und vor allen Dingen nicht theologisch sauber miteinander gestritten wird, sondern vorgeschobene Skandalszenarien wie jenes der ‚Protzresidenz’ (die keine ist) hochgefahren werden, um eine Richtungsentscheidung zu erzwingen, muss ‚ohne wenn und aber’ die rote Karte gezogen werden! Mobbing, gar der öffentlich erklärte priesterliche Ungehorsam gegen seinen Bischof und zu böserletzt dessen Vertreibung mit Hilfe eines enthemmten Paparazzi-Journalismus darf es unter „Brüdern und Schwestern im Herrn“ niemals geben. Gott schütze uns vor Kirchenleuten, die dies systematisch betreiben! Sie müssen zur Verantwortung gezogen werden und persönlich die Konsequenzen tragen! So hielten es Petrus und die Apostel, die als Fischer wussten wie man Probleme unter Männern regelt, wenn alle brüderlichen Vermittlungsversuche scheiterten.
Wir fordern von den Medien: Fairness!
Es war der FAZ-Redakteur Daniel Deckers, der für „kluge Köpfe“ nicht nur die Liturgie Bischof Tebartz- van Elst’s, sondern auch die des emeritierten Papstes Benedikt XVI. auf unsägliche Weise verhöhnte (12). Seine Beiträge und die seines FAZ-Kollegen Zastrow vergifteten die Atmosphäre nachhaltig – sowohl im Bistum, als auch republikweit und sogar darüber hinaus! Als ehemaliger Priesterseminarist gemahnt Deckers an etliche unselige Gestalten in der Kirche: Ex-Priester, die zu Feinden der römischen Kirche mutierten. Mit ihren monatelangen, maßlosen und wohl auch persönlich motivierten Polemiken im Stil der Persönlichkeitsvernichtung haben diese Journalisten ihre mediale Macht eindeutig und abgründig missbraucht! Wie kann es sein, dass sich eine führende Zeitung Deutschlands auf solches Niveau herablässt? Wir fordern Qualitätsjournalismus und Fairness für unsern Bischof! Im Namen der großen Verantwortung der Presse für eine demokratische Kultur: FAZ-Herausgeber – entschuldigen Sie sich und ziehen Sie bitte endlich die nötigen Konsequenzen! Deckers ist nicht länger geeignet, über kirchliche Belange zu berichten!
Dem Chefredakteur der BILD-Zeitung rufen wir zu: Es ist unerträglich, in Ihrem Blatt bis heute wieder und wieder von der ‚Protzresidenz’ lesen zu müssen, obwohl ausgewiesene Architektur-Fachleute diese verlogene Bezichtigung längst widerlegt haben. Gleiches trifft auf das menschenverachtende Wort vom ‚Protzbischof’ zu, das es mittlerweile fast zum ‚Unwort des Jahres’ brachte. Obwohl kein geringerer als Kardinal Lehmann (13) sogar in Ihrem Blatt den Protzvorwurf bzgl. Bischof Tebartz’ Lebensstil ausdrücklich zurückgewiesen hat, lassen Sie zu, dass die Schandvokabel vom ‚Protzbischof’ in BILD weiter böses Blut machen darf. Auch andere unwahre Anwürfe wie die Badewannen-Lüge oder die Lüge bzgl. einer angeblich unterhalb der bischöflichen Wohnräume in den Felsen gefrästen Zweitwohnung (man greift sich an den Kopf!), wurden trotz erwiesener gegenteiliger Faktenlage nicht zurückgenommen. Das alles, Herr Diekmann, ist wirklich allerunterste Schublade! Wie können Sie Ihre Leser bewusst solche Falschinformationen weiter glauben lassen? Wir fragen Sie: Begeben Sie sich damit nicht auf das Niveau der verachtenswertesten Agitation? Herr Diekmann, entschuldigen Sie sich! Stoppen Sie umgehend diese ebenso verlogene wie menschenverachtende Terminologie Ihres Blattes zur Limburg-Thematik!
(12) D. Deckers, „Der Karneval ist aus“, FAZ 24.3.2013 13 „Kardinal Lehmann nimmt Limburgs Bischof in Schutz – ‚Er ist kein verschwenderischer Mensch’, BILD zum 1.Advent (1.12.2013) (13) „Kardinal Lehmann nimmt Limburgs Bischof in Schutz – ‚Er ist kein verschwenderischer Mensch’, BILD zum 1.Advent (1.12.2013)
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Wir wollen die authentische Kirche, keine andere!
Sie ist die Kirche des Konzils! – Die Bischofskritiker kommen –neben den erwähnten Priestern- nahezu ausnahmslos aus den vielen Gremien des sogenannten ‚Limburger Synodalen Wegs’. Sie berufen sich auf den ‚Geist des Konzils’ und träumen, wie die meisten innerkatholischen Kirchenkritiker, von einer anderen, einer ‚demokratischeren Kirche’. Ihr immer wieder geäußerter Vorwurf lautet seit wenigstens einem Jahr: Der Bischof sei allzu oft nicht ihrem ‚Rat’ gefolgt, habe vielmehr ‚autoritär’ anders entschieden. Das groteske Missverständnis ihres Vorwurfs wird offenkundig, wenn man ihn auf beratende Gremien anderer Institutionen überträgt: Haben jemals Ratgeber eines Berliner Spitzenpolitikers sich öffentlich darüber empört, dass dieser ihrem Rat wiederholt nicht Folge leistete? Beklagten sich je OP-Schwestern öffentlich, weil der Chefarzt sich für andere Operationstechniken entschied, als sie ihm nahegelegt hatten? – Wo solchermaßen argumentiert wurde, verwechselte man offensichtlich ‚Rat’ mit ‚Mehrheitsbeschluss’. Wir dürfen die Kirche nicht mit der Gewerkschaft verwechseln. Was dort unbedingt sein muss, sollte hier keinesfalls praktiziert werden. Seine Mitarbeiter als Bischof ernst zu nehmen kann doch nicht bedeuten, sich von ihnen den Kurs vorbuchstabieren zu lassen. Hat Christus die Apostel etwa gefragt, ob er nach Jerusalem gehen solle? Im Gegenteil. Petrus, der ahnte, worauf das hinauslaufen würde, versuchte ihn davon abzubringen; die Antwort des Herrn war schroff: «Weg mit dir, Satan!» erwiderte Jesus, so dass alle Jünger es hören konnten. «So wie du denken alle Menschen, die Gottes Gedanken nicht begreifen.» Mk 8,33
An Einzelkonflikten mit dem Bischof, die seit der sogenannten ‚Hofheimer Erklärung’ durchsickerten, kann man aufzeigen, dass viele jener Reformvorschläge sich keinesfalls auf das Konzil (Lumen Gentium) berufen können – angefangen beim Fall der Segnung eines gleichgeschlechtlichen Paares in Wetzlar, bis hin zu weniger bekannten Vorschlägen, bei denen der Bischof gar nicht anders, als ablehnend reagieren konnte. Ein Priester beispielsweise, der zu den Hofheim-Unterzeichnern zählt, schlug dem Bischof vor, die Kirche solle Abtreibungen zulassen; ein anderer bestand auf der Kommunionzulassung geschiedener Wiederverheirateter (14); ein Priester des Priesterrates hat nach unseren Informationen dem Bischof geraten, Priestern allgemein die Firmerlaubnis zu verleihen, was aber nach der Lehre der Kirche grundsätzlich dem (Weih-)Bischof vorbehalten ist (und auf die Apostel zurück geht); derselbe Priester schlug nach der Aussage eines priesterlichen Kollegen dem Bischof vor, Pastoralreferentinnen, die Kinder auf die Hl. Kommunion vorbereitenen, sollten statt des Weihbischofs auch selbst die Spendung des Kommunion-Sakramentes (Feier der Erstkommunion) in einem Wortgottesdienst übernehmen dürfen usw. Von einem anderen Priester hörten wir, der einen protestantischen Geistlichen in einem Beichtstuhl Beichte hören ließ. Sollte das Ökumene sein? Selbstermächtigungen dieser Art sprachen wir oben an („Wer ist verantwortlich?“), wo von der ‚allmählichen, aber stetigen Abwendung vom römisch-katholischen Glauben, seinen sakramentalen Riten und seinen klaren Normen’ die Rede war. Es ist ein Unding, einen Hirten der den richtigen Kurs hält, ‚autoritär’ zu schimpfen. Das Konzil sagt eindeutig, dass die Bischöfe „als Stellvertreter Christi… in Autorität und heiliger Vollmacht“ leiten. „Kraft dieser Gewalt haben die Bischöfe das heilige Recht und vor dem Herrn die Pflicht, Gesetze … zu erlassen, Urteile zu fällen und alles, was zur Ordnung des Gottesdienstes und des Apostolats gehört, zu regeln.“ (15)
Der Bischof wacht über die Einheit der Kirche. Er ist es, der entscheidet, kein Gremium. Auch ob Empfehlungen hilfreich sind, entscheidet allein der Bischof – wer sonst? Das ist seine Aufgabe. Die behauptete Beratungsresistenz mag oft und mit gutem Grund an den Empfehlungen selbst gelegen haben. Wir kennen obendrein ganz andere Stimmen aus dem Bistum, die Bischof Franz-Peters Wirken geradezu begeistert kommentieren. Wer hat in den vergangenen Monaten und Jahren je solche Aussagen gelesen? So schrieb etwa S.H. Hahn aus Runkel am 14.1.2012 in der Nassauischen Neuen Presse (Leserbrief):
(14) hierzu sagte Glaubenspräfekt Müller: „ ‚Das ist nicht möglich’, denn eine sakramental gültige Ehe sei unauflöslich. Diese Praxis sei von Päpsten und Konzilien bestätigt worden. Müller wörtlich: ’Die Kirche hat keine Autorität, die Worte und Gebote Gottes zu relativieren… Man darf die Lehre nicht den Umständen anpassen: die Kirche ist keine politische Partei, die Umfragen durchführt, um einen Konsens zu ermitteln.’ “ zitiert nach ,Die Tagespost’, Würzburg, 28.12.2013, S.1 (15) Dogmatische Konstitution LUMEN GENTIUM über die Kirche, 27
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„Es freut mich, wie dieser Bischof mit großem Elan Dinge anpackt,
die viel zu lange vernachlässigt wurden. Dazu gehören eben Kirchenbänke statt Stühle mit Korbgeflecht, dazu gehört – ja! – ein angemessenes Wohnhaus, dazu gehört auch eine würdige Weihnachtskrippe. Wie gut das ankommt, trotz der ständigen Anfeindungen, zeigt der Zuspruch in den Gottesdiensten des Bischofs.“ V. Höhler, ein Leserbriefschreiber aus Limburg („Der Limburger Dom ist schöner geworden“), sprach zwei Tage zuvor in der gleichen Zeitung davon, es gebe durch den Bischof „…eine ganze Reihe positiver Veränderungen: Vor allem wurde die Altarinsel gereinigt, die lange wie ein hässlicher grauer Betonklotz aussah. Nun passt sie wieder ausgezeichnet zur Farbigkeit der Mauern und des Altars… Das Chorgestühl hat seit einiger Zeit eine Kniebank, die den dort Sitzenden ermöglicht, ihre ehrfürchtige Anbetung auch äußerlich zum Ausdruck zu bringen (!). Die lange Jahre museal wirkenden Seitenaltäre sind mit Altardecken, Leuchtern und Kreuz ausgestattet worden, die rheinische Madonna hat den Eingangsbereich erheblich aufgewertet, und die Möglichkeit, dort Kerzen zu entzünden, verdeutlicht schon kurz nach dem Eintreten durch den Haupteingang, dass man einen Sakralraum betritt. Auch die Krippe ist klasse – genauso wie die lebendigen Predigten des Bischofs, mit der er sie den Kindern nahebringt! Danke und weiter so!“ (16)
Das sind katholische Anliegen, die nicht gerade nach dem reformistischen Geschmack der Kirchenkritiker sind. Doch in ihnen drückt sich eine neue Wahrnehmung von Kirche aus, die weit tiefer reicht in ihrer geistlichen Tragweite, als es scheinen mag. Die authentische katholische Kirche wird im 21. Jahrhundert mehr denn je von jungen Menschen (siehe Taizé, Nightfever oder Weltjugendtage), aber auch von Menschen aus den neuen Bundesländern oder von Westdeutschen, die nie kirchlich sozialisiert wurden, von jungen Muslimen sogar… sehr ernst genommen. Dass die ewiggestrigen Kirchenrevolutionäre keinen Schimmer davon haben, ist im Grunde unerheblich. Was jedoch nicht geduldet werden kann, wäre eine destruktive Einstellung des kirchlichen Establishments gegenüber den neuen Bewegungen. Das kann sich die Kirche auf gar keinen Fall leisten!!!
Paradigmenwechsel
Es ist heute jenseits der fruchtlosen Streitthemen, die keinen Hund in die Kirche locken, ein gravierender Paradigmenwechsel bezüglich des Interesses für die Kirche Jesu Christi und ihren konkreten Auftritt zu konstatieren, den man nur begrüßen kann. Die traditionslosen Postmodernen zeichnet eine radikale Unvoreingenommenheit gegenüber Glauben und Kirchlichkeit aus, die allerdings vom kirchlichen Establishment und seinen Bürokraten noch kaum erfasst wird. Auf diese neue Offenheit reagieren am konsequentesten die jungen Priester, denen ein würdiger, ehrfürchtiger Gottesdienst in einem angemessenen Sakralraum wichtig ist, die Wert legen auf den authentischen, existentiell reflektierten Katholizismus. Anders als viele ältere geistliche Herren der kirchlichen 68er-Generation in ‚Räuberzivil’, denen die Kirche gar nicht anders genug sein kann…
Junge Organisatoren von Nightfever berichten von verständnislosen Reaktionen der ‚Berufskatholiken’, wenn sie ihnen von der Offenheit vieler Jugendlicher sakramentalen Riten gegenüber berichten, z.B. von einer neuer Akzeptanz der persönlichen Beichte oder vom Hunger nach guten Katechesen, von der breiten Faszination, mit der die Eucharistische Anbetung angenommen wird. Fast 1200 Menschen zählten beispielsweise die Organisatoren des jüngsten Nightfevers (7.12.’13) im Frankfurter Dom in dieser einen Nacht. Sie wurden auf dem benachbarten Weihnachtsmarkt von vielen Helfern angesprochen und in den Dom eingeladen; viele hatten noch nie eine Kirche betreten; ein Älterer: ‚Ich war 30 Jahre nicht mehr in einer Kirche – und Ihr wollt mich da rein bringen? Ich glaube, Ihr spinnt!’ Er kam – und blieb ein paar Stunden! Und die Jungen kamen…
Anders als viele seiner Kritiker steht Bischof Tebartz-van Elst mitten in dieser neuen Dynamik – und das ist ungeheuer wichtig. Er versteht es, die jungen Menschen bzw. die neuen Aufbrüche theologisch zu integrieren.
WIR BRAUCHEN IHN!
(16) Nassauische Neue Presse, 12.1.2012
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Wer ihn erlebt hat im direkten Kontakt mit den Angesprochenen oder beispielsweise mit erwachsenen Täuflingen, mit Konvertiten… der kann nur fassungslos den Kopf schütteln über die frechen Behauptungen seiner heftigsten Kritiker (17). Deren Schmutzkampagnen gegen ihren eigenen Bischof (!) sollte jeder Katholik unbedingt zur Kenntnis nehmen, um zu wissen, wes Geistes Kinder es sind, die da zum Aufstand blasen. Hier muss allerdings der Großteil der Bischofskritiker in Schutz genommen werden, der sich auf dieses Niveau öffentlich jedenfalls nicht herabließ, wie unten nachzulesen (17).
Aufräumen nach dem Knall
Dennoch sei ALLEN BISCHOFSKRITIKERN gesagt: Sie sind in Ihrer Bischofskritik viel zu weit gegangen! In Stil und Inhalt haben Sie einen Treuebruch zu verantworten, der über das Maß der christlich verantwortbaren ‚brüderlichen Zurechtweisung’ so radikal hinausreicht, dass durch ihn das Gesicht der Kirche verdunkelt wurde. Nicht nur beim Bischof, sondern ebenso bei sehr vielen Gläubigen haben Sie Wunden geschlagen, Monate andauernde Bedrückung, wahrscheinlich oft sogar Glaubensresignation ausgelöst; ein Ende ist derzeit nicht absehbar. (18) Wenngleich Sie dem Anschein nach der Meinung sind, der Bischof sei dafür haftbar zu machen, widersprechen wir entschieden mit dieser Erklärung – und mit uns sehen das viele Katholiken im Bistum, in den anderen deutschen Diözesen, sogar im Ausland so.
Wir fassen zusammen: Wir möchten keine gewerkschaftlichen Mitbestimmungsprozesse in unsrer Kirche, wo es um das ewige Heil geht. Genau so wenig wollen wir all die Protestantisierungselemente, die Stadtdekan zu Eltz öffentlich angekündigt hat und als sein ‚Langzeitprojekt’ in der Kirche einführen will, um mit ihrer Hilfe die Existenz der protestantischen Kirche zu ‚delegitimieren’ (19). Wir möchten gute, ja ‚heilige’ Priester, die es ernst meinen mit der katholischen Kirche, keine verheirateten, geschiedenen, wiederverheirateten oder gleichgeschlechtlich verheirateten Priester wie bei der EKD. Wir erwarten von den Hauptamtlichen, dass sie zum Bischof und zur vollen Lehre der Kirche stehen, statt sich auszusuchen, was sie glauben wollen. Das alles widerspricht eindeutig, ebenso wie der offene priesterliche Ungehorsam der uns empört, den Aussagen des Konzils. Lumen Gentium, die authentische Verlautbarung des Konzils zur kirchlichen Ordnung, sieht solche Strukturen und Elemente nicht vor. Und Lumen gentium, nicht der ominöse ‚Geist des Konzils’, ist der Maßstab für die Kirche in dieser Zeit.
(17) „Die beiden Wir-sind-Kirche-Pfarrer Dexelmann und Janssen hatten in einem Diskussionspapier mit rüden Schlagworten auf den Bischof eingedroschen – wie „selbstverliebte Ritauale im Hochglanzkitsch“ oder „Kultpriester und Sakramentenmaschinist (!) mit klerikalem Dünkel“ und „autoritärer Stil einer romfixierten Klerikerkirche“. Später schob Janssen nach: Der Bischof, also sein Vorgesetzter, sei eine „labile Persönlichkeit“, seine Predigten seien nichts als „Sprechblasen“, leere Worthülsen und heiße Luft. Diese unerhörten Krawall-Äußerungen von zwei amtierenden Pfarrern wurde durch die SPIEGEL-Lüge zu einem „Aufschrei“ aller 245 Priester des Bistums verdreht. In Wahrheit hatte sich … der Priesterrat umgehend von Stil und Inhalt der beiden Pfarrschreiben distanziert.“ Aus: „Medienklischees von einem Bischof“, Arbeitskreis von Katholiken im Raum Frankfurt a. M., www.katholikenkreis.de, 4.12. 2013 (18) „Einen solch rauen Wind haben wir lange nicht gespürt in der katholischen Kirche: Die Wochen der Berichterstattung um den Bischofssitz in Limburg und den dortigen Bischof haben allen – von den Verantwortlichen bis hin zum einfachen Kirchgänger – schwer zugesetzt. Wahrscheinlich auch Publizisten mit christlichem Hintergrund. Alles wurde hinterfragt, kein Stein auf dem Anderen gelassen, kein Vorurteil oder Klischee ausgelassen. Jeder Vorwurf wurde genüsslich auseinander genommen. Schlagzeilen und Beiträge haben geschmerzt, und diese öffentliche Debatte hat massiv geschadet – dem Bischof, der Diözese, der Kirche.“ Matthias Montag, GKP (Gesellschaft Katholischer Publizisten) (19) FAZ, 14.11.2010, Rhein-Main, „Im Gespräch: (Pröpstin) Gabriele Scherle und Johannes zu Eltz …Scherle: „Ja, ja, wir sollen zurückkommen nach Rom.“ Eltz: (lacht) Mein Langzeitprojekt ist die theologisch begründete Delegitimierung evangelischer Kirchlichkeit durch die Integration reformatorischer Elemente in die katholische Kirche. Zum Beispiel ist das „Priestertum aller Gläubigen“ so katholisch wie es evangelisch ist. Scherle: Im Ernst? Eltz: Ja, sicher! Die zentrale Gestalt der Kirche ist der Laie, der zum Gebrauch seiner Gaben gekommen ist, nicht der geweihte Priester, der ihm dabei behilflich sein soll. Zu meinen, bei uns würden die Hierarchen auf dem Schild durchs Dorf getragen, ist ein Missverständnis, das überwunden werden muss (!). Scherle: Aber es ist doch so, dass die Menschen nach katholischem Verständnis zum Heil die Priester brauchen. Wir brauchen sie nicht. …Für evangelische Theologie ist es unmöglich, eine bestimmte Organisationsform für gottgegeben zu halten. Eltz: Daher kommt ja mein Vorschlag, dass die katholische Kirche den Rahmen zur Verfügung stellt, damit Sie in Ruhe protestantisch sein können.
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Der Bischof leitet das Bistum
Er ist unser Hirte – nicht die Gremien! Gott sei Dank! Wir fordern von unseren Priestern, von den Theologen, den Hauptamtlichen und allen Vertretern in Gremien jene unverzichtbare Treue gegenüber Bischof und Lehramt, die sie ihnen nach der Lehre der Kirche schon immer, nach der Lehre des II. Vatikanischen Konzils seit 1965 schulden – nicht anders als wir Laien!
Wir sind es leid: Wir sind es angesichts der brennenden Herausforderungen für Glauben und Kirche im 21. Jahrhundert leid, dass unaufhörlich vermessene Kirchenkritiker „von unten“ oder „oben“ unseren Hirten, vom Papst bis zum Bischof, die Kompetenz bestreiten wollen, weil sie meinen, es besser zu wissen. Selbst die Brillanz eines Ausnahmetheologen (und wer wollte sie für sich reklamieren?) rechtfertigt diese Attitüde nicht: Sie untergräbt die Botschaft der Kirche! Ihr Logo lautet:
NON SERVIAM.
„Wer das Lehramt auf Argumente und Gelehrsamkeit reduziert, hat es genaugenommen geleugnet. Es verhält sich gerade umgekehrt: Nicht die theologische Forschung begründet die Verkündigung der Bischöfe, sondern diese ist die Grundlage für die wissenschaftliche Theologie. Damit ist die bischöfliche Autorität auch ein Schutz des Volkes, ein Schutz der kirchlichen „Basis“ vor einer in die Gnosis der Besserwisserei entarteten Theologie – eine Gefahr, die es in der Kirche immer wieder gegeben hat.
Die Kirche darf eben nicht in eine Zwei-Klassen-Gesellschaft auseinanderbrechen, in der die „Wissenden“ den „Ungebildeten“ gegenüberstehen. Das Lehramt der Kirche schützt den Glauben der „Kleinen und Unmündigen“ gegen die Überfremdung und Verunsicherung, die im Namen der akademisch „Mächtigen“ auftritt: „In diesem Sinn hat das Lehramt so etwas wie demokratischen Charakter: Es verteidigt den gemeinsamen Glauben, in dem es keinen Rangunterschied zwischen Gelehrten und Einfachen gibt.“ (20) Dies führt zur logischen Konsequenz: Die Frage nach dem Lehramt, seiner Berechtigung, seiner Kompetenz, seiner Zuständigkeit kann letztlich nicht nach den Kategorien einer gerechten Macht-Verteilung diskutiert werden. Die Frage ist theologischer Natur und lässt sich, auf eine einfache Formel gebracht, so ausdrücken:
>> Ist der Geist Gottes in dieser, von der Kirche selbst beschriebenen Weise am Werk? Wenn die Antwort darauf „Ja“ lautet, dann sagt das Gewissen selbstverständlich: „Ja? Dann gehorcht, dann glaubt, dann nehmt die Wahrheit demütig an!“ Wenn die Antwort aber „Nein“ lautet – dann natürlich nicht.“ (21)
…dann aber…
… gäbe es nicht länger die UNA SANCTA CATHOLICA , die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Es wird nicht so weit kommen, des sind wir gewiss! Heute aber gilt: Wir wollen keine schleichende Protestantisierung im Sinne der Bischofskritiker und des Frankfurter Stadtdekans!
Wir bleiben sehr gerne römisch-katholisch mit Bischof F.P.Tebartz-van Elst!
Wir wollen unseren Bischof zurück!
Frankfurt im Januar 2014
una.sancta.catholica
LAIEN FÜR BISCHOF UND KIRCHE VON LIMBURG
(20) Ratzinger, Theologie 527. 21 (21) Weihbischof Prof. Dr. A. Laun, Einführung in die Moraltheologie (Katecheten), S.17f, Päpstliche Philosophisch‐Theologische Hochschule Benedikt XVI., Heiligenkreuz
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N a c h t r a g
„Gedanken zur Jahreswende“ – Die Tagespost, 31.12.2013 von Papst Franziskus:
„… Die Christen aller Gemeinschaften der Welt möchte ich besonders um ein Zeugnis brüderlichen Miteinanders bitten, das anziehend und erhellend wird… „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: Wenn ihr einander liebt“ (Joh 13,35). Das ist es, was Jesus mit intensivem Gebet vom Vater erbeten hat: „Alle sollen eins sein… in uns… damit die Welt glaubt“ (Joh 17,21)… Für diejenigen, die durch alte Spaltungen verletzt sind, ist es schwierig zu akzeptieren, dass wir sie zur Vergebung und Versöhnung aufrufen… Darum tut es mir so weh festzustellen, dass in einigen christlichen Gemeinschaften und sogar unter gottgeweihten Personen Platz ist für verschiedene Formen von Hass, Spaltung, Verleumdung, üble Nachrede, Rache, Eifersucht und den Wunsch, die eigenen Vorstellungen um jeden Preis durchzusetzen, bis hin zu Verfolgungen, die eine unversöhnliche Hexenjagd zu sein scheinen. Wen sollen wir mit diesem Verhalten evangelisieren? …Bitten wir den Herrn, dass er uns das Gesetz der Liebe verstehen lässt… Lassen wir uns nicht das Ideal der Bruderliebe nehmen!“ („Evangelii Gaudium“, Auszug aus Nr. 99 bis 101)
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DOGMATISCHE KONSTITUTION LUMEN GENTIUM ÜBER DIE KIRCHE
Quelle: http://www.vatican.va